Globale Lieferketten – Der Preis der Distanz
Was auf Plattformen mit „kostenloser Versand“ und 3-Tage-Lieferzeit beworben wird, hat in Wahrheit oft einen hohen ökologischen Preis. Globale Lieferketten sind komplexe Systeme – und je weiter ein Produkt reisen muss, desto mehr Energie, Verpackung und Infrastruktur werden benötigt. Das hat Auswirkungen auf die CO₂-Bilanz jedes einzelnen Kaufs.
Zwischenfracht, Luftweg, Expresslieferung – versteckte Emissionen
Viele Produkte legen keinen geradlinigen Weg zurück. Sie werden in einem Land produziert, in einem anderen konfektioniert, in einem dritten zwischengelagert – und dann weltweit verteilt. Jeder dieser Schritte verursacht Emissionen, insbesondere wenn sie per Luftfracht oder Expressversand erfolgen.
Ein Paket aus China oder den USA, das innerhalb weniger Tage bei dir ankommt, hat oft eine hinter sich. Während der Kunde sich über Schnelligkeit freut, bleiben die Emissionen unsichtbar – aber sie sind real. Und sie summieren sich, Millionen Mal am Tag.
Was passiert, bevor dein Paket ankommt?
Was viele nicht sehen: Bevor ein Paket bei dir ankommt, ist es oft durch mehrere gegangen. Jeder davon braucht Energie, Personal, Transportmittel – vom Großhändler zum Zwischenlager, weiter zur Zollstation, ins nationale Verteilerzentrum, zum lokalen Depot und schließlich zu dir.
All diese Stationen verursachen nicht nur CO₂, sondern auch jede Menge Verpackungsmüll, Rückläufer und Leerkilometer. Das alles ist Teil des Produkts – auch wenn es nicht auf dem Preisschild steht. Wer sich dessen bewusst ist, kann bei der nächsten Bestellung vielleicht anders entscheiden: weniger Weg, mehr Wirkung.